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Anlage zur Überprüfung von hydraulischen Fluiden

Hydraulik-Fluide

Wissenswertes über hydraulische Flüssigkeiten

Hydraulik-Fluide sind das Herz­­stück jedes hydraulischen Systems. Sie über­­tragen nicht nur die Ener­gie in Hydraulik­systemen, sondern sorgen auch für die Schmierung der Kompo­­nenten, den Schutz vor Korro­­sion und die Ab­­leitung von Wärme. Die richtige Wahl des Hydraulik-Öls ist ent­scheidend für die Leistungs­­fähigkeit und Lang­lebig­­keit Ihrer Anlagen. Wir geben Ihnen im Fol­genden einen um­fassenden Über­­blick über die ver­­schiedenen Arten von Hydraulik-Fluiden, ihre Eigen­­schaften und Einsatz­­bereiche.

Arten von Hydraulik-Fluiden

  • Auf Mineralölbasis

    Die am häufigsten verwendete Hydraulik­flüssigkeit ist auf Mineralöl­basis aufgebaut. Sie sind besonders kostengünstig und weit ver­breitet. Ihre Eigen­schaften lassen sich durch Additive anpassen, die sie resistent gegen Oxi­dation und Korro­sion machen.

    Die Anforderungen an diese Hydrauliköle sind grund­sätzlich in der ISO 6743-4 mit den Bezeichnungen HL, HM und HV festgelegt. In Deutschland sind hin­gegen die Be­zeichnungen HL, HLP und HVLP nach DIN 51524 üblich.

    • H und HH: Mineralöl ohne Wirkstoffe – wird in der Praxis nicht mehr ein­gesetzt.
    • HL: Mit Wirkstoffen zum Erhöhen des Korrosions­schutzes und der Alterungs­beständigkeit.
    • HM: Mit Wirkstoffen zum Erhöhen des Korrosions­schutzes, der Alterungs­beständigkeit sowie zur Verminderung des Fress­verschleißes im Mischreibungs­gebiet.
    • HLP: Zusätzlich zu HL-Ölen weitere Wirkstoffe zur Verschleiß­minderung und Erhöhung der Belast­barkeit im Mischreibungs­gebiet – breiteste Anwendung in der Praxis.
    • HV und HVLP: Identisch zu HLP, jedoch mit erhöhter Alterungs­beständigkeit sowie einem ver­bessertem Viskositäts-Temperatur-Verhalten.
    • HLPD: Identisch zu HLP, jedoch mit Zusätzen zur Verbesserung des Partikel­transportes (detergierende Wirkung) und zur Fähigkeit der Dis­persion (Wassertragevermögen) mit Wirk­stoffen zum Erhöhen des Korrosions­schutzes (deutsche Bezeichnung, nicht genormt).
  • Schwer entflammbare Flüssigkeiten

    Diese Fluide basieren auf synthetischen Ver­bindungen und bieten eine höhere Be­ständig­keit gegen extreme Tempera­­turen und Oxi­dation. Sie werden vor allem in An­­wendungen eingesetzt, die hohe ther­mische Stabi­li­tät und lange Einsatz­­zeiten erfordern. Dazu zählen:

    HFAE: Öl in Wasser Emulsionen

    • Der Wassergehalt liegt über 80 % und ist gemischt mit einem Konzen­trat auf Mineralöl­­basis oder auf Basis von löslichen Poly­­glykolen.
    • Bei einem Konzentrat auf Mineralöl­basis besteht die Gefahr der Ent­­mischung und des Mikroben­­wachstums.
    • Schwer entflammbar, einsetzbar für Temperaturen zwischen +5°C bis +55°C.

    HFAS: in Wasser gelöste synthetische Konzentrate

    • Keine Gefahr der Entmischung, da es sich um echte Lösungen handelt. Dafür besteht eine deutlich erhöhte Korrosions­­anfällig­keit der Hydraulik­­komponenten.

    HFB: Wasser in Öl-Emulsionen

    • Der Wassergehalt liegt über 40 % und wird vermischt mit Mineral­­öl. Diese Emulsion wird selten ver­­wendet.
    • Schwer entflammbar, einsetzbar für Tempera­turen zwischen +5°C bis +60°C.
    • In Deutschland sind HFB-Fluide aufgrund mangelnder brand­­technischer Eigen­­schaften nicht zuge­­lassen.

    HFC: Wasserglykole

    • Der Wassergehalt beträgt mehr als 35 % in einer Polymer-Lösung,
    • Schwer entflammbar, einsetzbar für Tempera­turen zwischen -20°C bis +60°C.
    • Einsetzbar bis zu Drücken von 250 bar.

    HFD: Synthetische Flüssigkeiten

    • HFD-R: Phosphorsäure Ester,
    • HFD-S: wasserfreie chlorierte Kohlenwasser­­stoffe,
    • HFD-T: Mischung aus HFD-R und HFD-S,
    • HFD-U: wasserfreie andere Zusammen­setzung (bestehend aus Fettsäurestern).
    • Synthetische Flüssigkeiten weisen eine höhere Dichte auf als Mineral­öl oder Wasser (nicht HFD-U), sie können Probleme beim Ansaugverhalten von Pumpen ver­­ursachen und greifen viele Dichtungs­­werkstoffe an.
    • Schwer entflammbar, einsetzbar für Temperaturen zwischen -20°C bis +150°C.
  • Biologisch abbaubare Fluide

    Diese umweltfreundlichen Optionen basieren auf Pflanzen­ölen (z.B. Raps) oder synthe­tischen Estern und sind ideal für Einsatz­­gebiete, in denen das Risiko besteht, dass die Flüssig­­keit in die Umwelt gelangt – beispiels­weise Bau­­maschinen, die in Wasser­schutz­­gebieten, Pisten­­geräten oder im Gebirge ein­­gesetzt werden.

    Kennzeichnung: HE = Hydraulic Environmental

    Einteilung:

    • HETG (Basis Triglyceride = pflanzliche Öle),
    • HEES (Basis synthetische Ester),
    • HEPG (Basis Polyglycole),
    • HEPR (andere Basisflüssigkeiten, in erster Linie Poly-alpha-olefine).
  • Wasser

    Wasser ist als Hydraulikflüssig­keit in jeder Hinsicht un­­bedenklich (jedoch ohne Korrisions­schutz). Reines Wasser wird in der Leistungs­­hydraulik nicht verwendet, es wird mit Öl zu einer Emulsion gemischt, ähnlich dem Schneid­öl bei span­­abhebenden Maschinen (hierbei ergibt sich teilweise das Problem der Entmischung). Die erste technische Nutzung der Hy­draulik erfolgte mit Wasser als Fluid. Wasser hat eine prak­tisch kon­stante niedrige Viskosität.

    Einteilung:

    • Leitungswasser (gefiltert),
    • Technisches Wasser (Wasser-Öl-Emulsion),
    • See- bzw. Salzwasser (gefiltert, wegen der Aggressi­vität nicht geeignet).
Maschine zum Prüfen von hydraulischen Flüssigkeiten

Eigenschaften von Hydraulik-Fluiden

Damit ein Hydraulik-Fluid effizient arbeitet, müssen bestimmte physikalische und chemische Eigenschaften erfüllt sein:

  • Viskosität: Die Viskosität ist eine der wichtigsten Eigen­schaften eines Hydraulik-Fluids. Sie beschreibt, wie zäh­flüssig ein Öl ist und beeinflusst maß­geblich die Effizienz der Energie­übertragung sowie die Schmierung der Kompo­nenten.
  • Schmierung: Ein gutes Hydraulik-Fluid sorgt dafür, dass die beweg­lichen Teile im System nicht aneinander reiben, was zu Ver­schleiß führen könnte. Eine gleich­mäßige Schmierung schützt die Kompo­nenten und verlängert deren Lebens­dauer.
  • Korrosionsschutz: Moderne Hydraulik-Fluide enthalten Addi­tive, die das System vor Korrosion schützen, ins­besondere in Um­gebungen mit hoher Luft­feuchtigkeit oder aggressiven Chemi­kalien.
  • Wärmeleitfähigkeit: Bei intensiven An­wendungen entsteht Wärme. Ein Hydraulik-Fluid muss in der Lage sein, diese Wärme ab­zuleiten, um Über­hitzung zu vermeiden und die Leis­tung des Systems konstant zu halten.

Einsatzgebiete für Hydraulik-Fluide

  • Industrielle Maschinen: In der Fertigung sind Hydraulik­systeme all­gegenwärtig, sei es in Pressen, Spritzguss­maschinen oder Förder­anlagen.
  • Mobilhydraulik: Schweres Gerät wie Bagger oder Kräne setzt auf Hydraulik-Fluide, um große Lasten zu bewegen und präzise Manöver durch­zuführen.
  • Landwirtschaft: Traktoren und Mähdrescher nutzen Hydraulik­systeme für die Steuerung von Anbau­geräten und die Lenkung.
  • Marine und Offshore-Anwendungen: In der Schiff­fahrt werden Hydraulik-Öle für den Betrieb von Lenk­getrieben und Winden ver­wendet.
Hydraulische Maschine zur Ölfilterung

Anforderungen an Hydraulikflüssigkeiten

  • Gute Schmiereigenschaf­ten
  • Hohe Alterungsbeständig­keit
  • Hohes Benetzungs- und Haft­vermögen
  • Hoher Flammpunkt
  • Niedriger Pour­point
  • Kein Angreifen von Dich­tungen
  • Harz- und Säurefrei
  • Geringer Einfluss der Temperatur auf die Visko­sität
  • Geringe Kompressibili­tät

Warum die Wahl des richtigen Hydraulik-Fluids entscheidend ist

Die Wahl der richtigen Hydraulik­flüssigkeit ist ent­scheidend für die Leistung und Langlebigkeit Ihrer Anlagen. Ein falsches Fluid kann zu Über­hitzung, erhöhtem Ver­schleiß und letztlich zu Aus­fällen führen. Beachten Sie dazu die Her­steller-Vorgaben zum Fluid.

Unsere Reparatur- und Instandsetzungs­services stellen sicher, dass Ihre Anlagen stets optimal funk­tionieren und mit der passenden Reinheits­klasse bzw. sauberem Hydraulik­öl ausgestattet sind.